Ich hatte doch so viel Spaß!
 
 

Frauchen sagt immer, ich sei ihr Goldschätzchen und dann lässt sie mich so, wie hier auf dem Foto, weder auf ihren Schoss noch auf die Couch. Gelobt hat sie mich auch nicht, obwohl ich sofort gekommen bin, als sie mich rief! Stattdessen meinte sie, ich sei ein kleines Ferkel. Muss man das verstehen? -

Statt sich zu freuen, dass ich so viel Spaß hatte, schleppt die mich doch tatsächlich noch unter die Dusche und fängt an, an mir herumzufummeln. Das ist doch wirklich nicht fair! Oder? Ach ja, Leckerchen hat sie mir für meine grandiose Farbveränderung und meine viele Arbeit auch nicht gegeben. Dabei hatte ich mir so viel Mühe gegeben, den Sack mit dem Dreck von den Handwerkern, den die draußen abgestellt hatten, zu untersuchen. Die hatten nämlich den ganzen Tag gehämmert und ihren groben Dreck erst in eine große Kiste und den Rest, bevor sie Feierabend gemacht haben, in diesen Sack gesteckt. Musste doch schließlich nachschauen, was die alles darin versteckt hatten. Also habe ich das noch halb offene schwarze Plastikding erst einmal mit Pfote und Schnauze kräftig bearbeitend geschreddert und darin gebuddelt. Aus dem schwarzen Plastikding rollte aber nur sandiges Zeugs, gefolgt von ganz vielen grauen Wolken. Die Wolken waren der Hit, fand ich richtig lustig und habe mich darin auch ausgiebig gewälzt. Dabei gab es

 
 
dann noch mehr Wolken. Ich sage euch, das war ein riesen Spaß! Hat man doch auch nicht alle Tage!

Hoffentlich meckern die Handwerker, wenn die morgen wieder kommen, nicht auch noch mit mir herum! Merken die aber sowieso nicht, bin nämlich inzwischen wieder sauber und schneeweiß und Frauchen hat alles was ich aus dem Sack gebuddelt habe, wieder ein- und aufgeräumt
© RH
 
 
 

Hatte mich schon gewundert, warum Frauchen meine halbe Aussteuer, meinen Wassernapf und meine Reisetasche etc. parat gestellt hatte. Wollte sie bei diesem Mistwetter mit mir verreisen? Mir hatte es doch schon gereicht, dass sie mir vor Tagen wieder an die „Wäsche“ gegangen war. Kämmen und bürsten lasse ich mich eigentlich sehr gerne und freue mich auch immer wenn ich sehe, dass sie den Kamm und meine Bürste holt. Doch musste sie denn gleich wieder so viel Wasser und Shampoo an mir verschwenden? Im Anschluss auch noch dieser verhasste Hurrikan, der brummend durch mein Wollkleid saust. Nee, Vergnügen war das nicht und ich war froh, als diese „Quälerei“ endlich wieder vorbei war! Dabei hatte ich mir doch nur den Popo verschmiert. Etwas gebuddelt hatte ich auch und meine Strümpfe waren zudem nicht mehr ganz frisch, weil ich mir da hinein gepieselt hatte. Na und? Mich hat das nicht gestört!

Die Tasche und das ganze Zeugs stand aber immer noch in der Ecke und nichts geschah.
Lag es vielleicht daran, dass es Zweibeinmama nicht so gut ging? Frauchen hatte nämlich am "Treppenmarathon" teilgenommen und kurz vor der Zielkurve noch einmal so richtig Gas gegeben. Tja, und dann lag sie da und jaulte. Dabei wusste sie doch, dass sie vorsichtig sein musste. Nach einem „Jagdunfall“, sie hatte in ihrem Büro eine Fliege gejagt, hatte sich bei einer Drehung in ihrem Knie nicht alles so mit gedreht, wie sie es sich vorgestellt hatte. Aber das war alles lange vor meiner Zeit. Wie gesagt, nun lag sie da und jaulte. Natürlich habe ich sofort versucht sie zu trösten und ihr ganz viele Küsschen gegeben. Half aber nicht viel. Seither holt mich das Personal von meiner Freundin ab und nimmt mich auf ihren Spaziergang mit.
Doch heute hatte der Himmel alle seine Schleusen gleichzeitig geöffnet und es regnete wie aus Eimern. Kühl war es zudem geworden. Kurzerhand nahm Frauchen die Tasche, räumte sie aus und packte alles wieder weg. Während sie alles in den Schrank räumte erzählte sie mir, wohin wir eigentlich wollten, nämlich zum diesjährigen Hundeschwimmen. Da waren wir im letzten Jahr schon gewesen und hatten sehr viel Spaß. Allerdings war es da noch richtig schön warm und die Sonne schien den ganzen Tag kräftig vom Himmel. Heute, bei dem Mistwetter, hätte es wohl eh keinen Spaß gemacht. Wasser von oben gab es reichlich, da brauchte ich wirklich nicht noch viel Wasser von unten, was sowieso schon überall lag. So habe ich es mir mit meiner Zweibeinmama zuhause gemütlich gemacht, mich bei ihr eingekuschelt und mich von ihr kraulen lassen. Froh waren wir letztlich beide, bei dem Mistwetter nicht vor die Tür zu müssen. Na ja, gut zu Fuß war Frauchen eh nicht. Für‘s Pipi bin ich dann schnell in den Garten geflitzt und noch schneller wieder zurück ins Haus, sonst hätte mich der Sturm „Mortimer“, der uns auch noch besuchen kam, womöglich mit weggeblasen.

© RH
 
 
 
 
 

Zweibeiner haben "meinen" Garten unordentlich gemacht! Die meisten Büsche und Bäume mussten ihre langen Arme abgeben. Ganz in der Ecke hatte ich einen Pipibaum, der jetzt auch flach auf der Wiese lag. Na ja, schön sah er eh nicht mehr aus und immer, wenn ich mein Beinchen daran gehoben habe, bewarf er mich mit vertrocknetem braunem Zeugs, was sich überall in meiner weißen Wolle verhakte. Frauchen meinte aber, es hätte nichts mit meinem Pipi zu tun. Er wäre durch die lange Sommerhitze, wie viele aus seiner Familie, nur sehr krank gewesen. Aber warum haben die Zweibeiner dann den großen Büschen auch noch ihre langen Arme geklaut?

Unterwegs hatte ich gesehen, dass es andere Zweibeiner in ihren Gärten nicht anders machten. Warum? Bin dann schnell zu meinem Rhododendronbusch gelaufen und habe ihn vorsichtshalber schützend bewacht. Wie ihr aber an dem Foto sehen könnt, blieb meine Buschbesetzung mal wieder nicht unbeobachtet.
Stellt euch vor, fragte doch tatsächlich jemand, wo man mich klauen könnte?! War natürlich nur Spaß und nicht ernsthaft gemeint! Oder hatte derjenige vielleicht gar selbst einen Rhododendronbusch der bewacht werden musste?
Meine Zweibeinmama machte die Frage dennoch traurig. Ihr geliebtes Goldschätzchen klauen zu wollen, ging gar nicht! Na ja, sie passt auf mich ja sowieso, wie eine Löwin auf! Vermutlich hätte sie gesagt:

„Mein Schneebällchen klauen? Nein!!! Wäre doch dann keiner mehr da, der den Rhododendron bewacht! Außerdem hätte ich keinen Bettwärmer mehr! Auch hätte ich keinen mehr, der mich morgens, kurz bevor der Wecker klingelt, Küsschen gebend immer wieder stupst und mir bei Bedarf sogar die Bettdecke weg zieht, um mit seinen süßen Knopfäugelchen auf mich herab zu schauen und mir gleichzeitig mit seinem fordernden „Gurgelgesang“ zu signalisieren, dass er beschmust und gekrault werden möchte.
Auch wäre dann doch keiner mehr da, der mir die Schmutzwäsche wie z.B. Strümpfe und Dessous etc. klaut, um sie anschließend zur Belustigung der Nachbarn in den Garten auf die Wiese zu schleppen oder einem evtl. unerwarteten Besucher zum Spiel vor die Füße zu legen!
Ach ja, die Putzlappen müsste ich mir dann auch noch selber klauen und sie mir um die Ohren wedeln. An die vielen anderen Dinge, womit mich mein Schneebällchen täglich erfreut, mag ich gar nicht denken! Alles müsste ich selber machen! Wüsste zudem gar nicht, wie ich all die Taschentücher aus Papier, so vorsichtig und trickreich aus Hosen- und Jackentaschen stibitzen sollte, wie es mein Schneebällchen sogar bei Besuchern macht, um sie anschließend in tausend Teile zu zerrupfen! Dann wäre da noch der Staubsauger, der muss doch auch ständig angebellt werden. Und natürlich den Papierkorb nicht zu vergessen, dessen Inhalt heimlich ausgeräumt, im Haus verteilt und klein gerupft werden muss! Wie soll ich das denn alles machen? Nimmt doch alles auch viel Zeit in Anspruch! Und wann soll ich dann meinen Haushalt erledigen?“ -

Tja, ich kenne doch mein Frauchen und ihren trockenen Humor! Sie liebt mich eben und weiß, was sie an mir hat.

© RH
 
 
 

Welch‘ ein aufregender Tag, mein zweiter Geburtstag.
Frauchen überhäufte mich mit Leckerchen und Geschenken und meine Freunde wollten auch noch kommen. Dann saß da noch so ein riesiges Plüschi auf einem neuen weichen runden Kuschelkissen. Frauchen nannte das Plüschi:„Fauli“.
Mich interessierte es nicht, wie das "Untier" hieß. Habe es erst einmal kräftig angebellt, doch es reagierte nicht. Vorsichtig versuchte ich es mit meiner Schnauze zu schubsen und endlich bewegte es sich, kippte zur Seite und legte sich quer über das runde Kuschelkissen. Habe mich gleich auf das "Untier", welches mir meinen Platz dort weg nahm gestürzt und es zum „Kampf“ aufgefordert, doch es hatte keine Lust mit mir zu spielen.
Was ich auch versuchte, es wollte einfach nicht mit mir spielen. Egal, dafür hatte ich jetzt das neue und so weiche Kuschkissen eben  für mich ganz alleine.

© RH
 
 
 

Was habe ich mich doch letzte Nacht erschrocken. Gerade lag ich so schön weich eingekuschelt,  alle vier Pfoten von mir gestreckt, im Tiefschlaf neben meinem Frauchen, als plötzlich ein lautes, heulendes  Geräusch zu dieser nächtlichen Stunde in unsere Schlafstube drang. Das heulende Geräusch, welches dreimal hintereinander lautstark von einem benachbarten Gebäude in die Nacht hinaus brüllte, machte mir Angst und ich heulte wie ein junger Wolf dagegen. Frauchen war natürlich auch gleich wach geworden. Sie nahm mich tröstend in den Arm und versuchte mich zu beruhigen, doch es nutzte nichts.
Immer mehr schrille Töne, nun mit Ta-tü-ta-ta, durchbrachen die kalte, klare Nacht. Ringsherum waren auch unsere Nachbarn wach geworden und ich hörte, wie meine Freundin Gina von nebenan, diesen schrillen Tönen ebenfalls wie ein Wolf entgegen heulte.
An Schlaf war nicht mehr zu denken. Und dann roch es auch noch so komisch und am Nachthimmel sah man einen großen flackernden Feuerschein. Es war richtig unheimlich. Mitten in der sonntäglichen Nacht, war in einem entfernten Industriegebiet ein Großbrand ausgebrochen.

Da wir nicht mehr schlafen konnten machte Frauchen gleich Frühstück. So früh hatten wir noch nie gefrühstückt. Und weil wir nun schon mal wach waren, ging es gleich noch einmal hinaus in die Dunkelheit ans nächste Bäumchen. Durch den ganzen Schreck hätte ich mir sonst noch in mein weißes Fellchen gepieselt.

© RH
 

 

 

Immer diese Ermahnungen. Hatte doch nur etwas heftig und langanhaltend  am Zaun bei den vielen Büschen, die da auf dem städtischen Grundstück gegenüber stehen, gebellt. Dort hatte es nämlich ständig irgendwo geraschelt. Sehen konnte ich zwar nichts aber es raschelte hörbar und in kurzen Abständen raschelte es ständig woanders. Frauchen meinte, ich hätte etwas zu arg gebellt und mein Bellen  könnte vielleicht die Nachbarn stören. Na ja, bin ich eben, als sie mich rief, wieder brav zurück ins Haus gelaufen. Nicht aber ohne mir vorher für meinen "Security Dienst" ein Leckerchen abzuholen. Laut knurrend stand ich nun hinter der zur Lüftung gekippten Glastür in der Küche, um Frauchen zu signalisieren, das dort hinter dem Zaun im welken Blätterwald immer noch etwas war, was raschelte. Sehen aber konnten wir beide nichts. Irgendwann wurde es mir langweilig und ich legte mich mit meinem Plüschi in mein Kuschelkörbchen und sagte meinem Kauknochen den Kampf an.

Während ihrer Hausarbeit erspähte Frauchen plötzlich was da wohl immer geraschelt hatte, denn es lief hinter dem zur Grundstücksabgrenzung gespannten Zaun hin und her.  Schnell holte sie ihre Kamera, um diese Seltenheit im Bild festzuhalten.  Doch als sie mit ihrer Kamera zurück kam, war es plötzlich von dort, wo es eben noch stolz herum lief, verschwunden.

Frauchen hatte ihre Kamera schon wieder aus der Hand gelegt, als sich ein großer Schatten über unserer Terrasse zeigte. Dann sah sie ihn, den wunderschönen großen, bunten Vogel, der sich gerade in einem unserer Beete niederließ. Er stand ganz nah an unserer Terrasse und genau dort, wo ich am Morgen eine kleine Stange meiner Leckerlis verbuddelt hatte. Schnell zückte Frauchen ihre Kamera, denn einen solchen seltenen Besucher auf unsrem  Grundstück, hatte es in all den Jahren noch nicht gegeben. Ab und zu hatten wir beim Gassi Gang auf den Feldern, weit ab in der Ferne, solche Vögel gesehen, aber in unserem Wohngebiet noch nie und schon gar nicht in unserem Garten.
Kaum hatte die Kamera jedoch geklickt, verschwand er auch schon wieder mit einem kräftigen Flügelschlag in den wolkenverhangenen Himmel.
Den seltenen Besucher, einen Fasan, hatte Frauchen mit ihrer Kamera aber dennoch festhalten können.  Schaut mal hier:

© RH
 
 
 

Ist euch sicher aufgefallen, dass ihr länger nichts von mir zu lesen bekommen habt. Ging nicht! Frauchen hatte Aua und dann säbelte sie mir bei der irren Hitze auch noch die Wolle ab.

Irgendwie verstehe ich meine Zweibeinmama nicht. Da züchtete sie seit Wochen an mir eine Wolljacke für eine andere Pudelschur und dann bekommt sie den Rappel und schnippelt alles wieder ab. Ich weiß zwar nicht warum vermute aber, weil ich mich bei der Wärme oft kratzte. Vielleicht aber auch, weil ich mich mit der langen Wolljacke oft im Rindenmulch der Blumenbeete und im trockenen Gras gewälzt und mir den "Schmuck", der sich dann in meiner Wolle festgesetzt hatte, in der Wohnung abschüttelte.
Verrückt, findet ihr nicht auch? Dabei hat sie genug Putzutensilien, womit sie doch alles beseitigen kann.
Nach den Gassi Runden steckten allerdings oftmals auch noch so Halme vom Mäusekorn in meiner Wolle, welche die Dosenöffner auch Grannen nennen. Den ständigen "Schmuck" der vielen Kletten, will ich gar nicht erst erwähnen! Kennt ihr sicher von euch selbst! War manchmal schon arg viel, womit ich mich geschmückt hatte.
Eigentlich lasse ich mich gerne bürsten und kämmen aber wenn die Dinger dann entfernt werden, zippte es manchmal. Dabei musste ich schon ein paar Mal warnend und laut knurrend meine Zähne zeigen. Hatte ich mir übrigens mal von meinem Bruder abgeschaut, der macht das nämlich auch, wenn ihm etwas nicht passt. Meine Zweibeinmama mag das allerdings ganz und gar nicht! Dann schaut sie mir immer fest in die Augen und erklärt mir, dass ein liebes Pudelkind sein Frauchen nicht anknurren darf! Klar, weiß ich doch! Ich entschuldige mich meist auch sofort und gebe ihr viele feuchte Küsschen. Weiß ich doch, womit ich ihr stets wieder ein Lächeln entlocken kann. Bin doch ihr süßer Goldjunge. Sagt sie jedenfalls immer.

Na ja, als ich bei der Hitze mal wieder so ein staubiges Bad im Rindenmulch des Blumenbeetes genossen hatte, war leider etwas „Parfum“ von Taube, Igel & Co dabei. Und woher die klebrigen Teerstreifen kamen, blieb ein Rätsel. Bei dem Anblick bekam Zweibeinmama jedenfalls Schnappatmung, weil ich fast schon wie ein Zebra aussah. Klar, dass ich sofort für die Feuchtabteilung unseres Hauses fällig war. War eigentlich nicht schlimm und bei der Wärme auch noch sehr angenehm. Nur dieses Blower Monster, womit Frauchen die Wollzüchtung an mir trocknet, hasse ich wie meinen Erzfeind, der mich auf dem Gassi Gang immer so blöde anblafft.
Tja, und das Ende von der Geschichte, auf dem Gassi Catwalk darf ich nun meinen neuen „Bikini-Look“ vorführen.

Nach der ganzen Fummelsarbeit an mir war Zweibeinmama allerdings fix und fertig! Ich aber auch! Und der Staubsauger war mehr als nur gesättigt von der abgeschnippelten großen Wolljacke, die er schneller gefressen hatte, als sie an mir gezüchtet worden war. Eines weiß ich aber schon jetzt, meine Zweibeinmama wird nicht aufgeben und demnächst wieder eine neue Wolljacke an mir züchten. Bis dahin wird die irre Hitze aber hoffentlich vorüber sein.

© RH
 
 
 

Die Sonne war längst untergegangen, es war schon spät und die Energie meines Akkus ließ nach diesem Powertag merklich nach. Während es sich Zweibeinmama vor dem TV bequem machte, legte ich mich auf den kühlenden Fliesenboden und schlief auf dem Rücken liegend, alle vier Pfoten von mir gestreckt, ein.
Kurz bevor es in die nächtlichen Kuschelkissen ging, sind wir noch einmal schnell an die Pipibäumchen gegangen, schließlich musste ich doch noch die letzten Nachrichten für meine Freunde hinterlassen.

Zweibeinmama schlief schon, als ich plötzlich Geräusche hörte. Leise brummelte ich vor mich hin und änderte unruhig immer wieder meine Kissenposition.
Meine Unruhe blieb Frauchen natürlich nicht verborgen und da sie dachte, dass ich vielleicht doch noch einmal meine Blase entleeren müsste, stand sie auf und führte mich in den Garten. Um jedoch zu verhindern, dass ich evtl. bellend durch den nächtlichen Garten flitzte, wenn ich mal wieder einen Igel entdeckte oder eine kleine Fledermaus über meinen Kopf fliegend erspähte und dabei bellend die  Nachbarschaft mit aus den Federn holte, nahm Frauchen mich vorsichtshalber an die Langlaufleine und legte mir mein Leuchthalsband um damit sie sah, wo ich mich gerade bei der Dunkelheit aufhielt.

Nein, Pipi machen musste ich nicht! Ich blieb mitten auf der Wiese stehen und horchte, ob sich die Geräusche, die ich vorher schon gehört hatte, wiederholten. Wusste ich doch, dass ich alleine die Stellung halten und aufpassen musste. Meine große Freundin von nebenan hatte mir nämlich schon am Vortag berichtet, dass sie mit ihrem Personal über Nacht unterwegs sei. Tja und die kleine Herzdame ein paar Häuser weiter, macht sich eh immer erst bemerkbar, wenn wir uns schon in lauten Security Klängen befanden.
Doch was war das? Plötzlich waren helle, sich fortbewegende Lichtkegel zwischen den Bäumen hinter unserer eingezäunten Gartenabgrenzung zu sehen, die das Blattwerk der Bäume immer wieder erhellend streiften. Dann leises Gemurmel vom angrenzenden großen Grundstück, welches an einen Parkweg grenzt. Merkwürdig, es war doch alles von einem hohen Zaun und einem großen Eisentor umschlossen, so dass sich darauf eigentlich niemand aufhalten konnte. In der Ferne war zudem leises Motorengeräusch zu hören. Normal war das alles nicht! Es war unheimlich!

Kurz darauf klapperte auch noch das große Eisentor am nahen Parkweg was ich natürlich, wenn auch leise, erst einmal tief brummend kommentierte. Hatte Frauchen mir doch gesagt, dass ich leise sein sollte, schließlich war es erst kurz nach zwei Uhr in dieser dunklen Sommernacht. Dann bewegten sich die merkwürdigen Lichtkegel auf das angrenzende Gebäude in unsere Richtung zu und auch das Stimmengemurmel kam näher. Rasch wickelte Frauchen, die ebenfalls  alles gesehen und gehört hatte meine Leine auf, nahm mich auf ihren Arm und lief mit mir zurück ins Haus. Ohne Licht zu machen wählte sie am Telefon sofort die 110, denn irgendetwas stimmte da nicht. Es dauerte nicht lange und es fuhren gleich zwei Ta-tü-ta-ta`s am Haus vorbei und verschwanden in der Dunkelheit in Richtung des Parkweges. Urplötzlich wurde es still, die Lichtkegel erloschen und auch das Stimmengemurmel verstummte.

Inzwischen war eine geraume  Zeit vergangen und wir hatten uns längst wieder zu Bett begeben, als plötzlich von irgendwo her  dumpf klirrend, schlagende Geräusche durch die nächtliche Stille hallten. Aufgeregt sprang ich aus meinem Kuschelkissen, rannte bellend aus der Schlafstube in den Hausflur und sprang dort heftig bellend immer wieder von innen an die Haustüre. Zweibeinmama hatte die merkwürdigen Geräusche ebenfalls gehört. Diesmal schaltete sie sofort alle verfügbaren Lichtquellen ein und wählte am Telefon erneut die 110. Durch mein anhaltendes Gebell und vermutlich auch durch das viele Licht aufgeschreckt, eilten kurze Zeit später vier dunkel gekleidete Männer, bepackt mit Taschen und Rucksack, in geduckter Haltung, wobei sie die Kaputzen ihrer Kleidung ins Gesicht gezogen hatten, so dass man ihre Gesichter nicht erkennen konnte, auf dem Bürgersteig vorbei und direkt in die Richtung, wo Minuten vorher noch ein Ta-tü-ta-ta eingebogen war. -

Welche aufregende Nacht! Zweibeinmama aber war richtig stolz auf mich, weil ich so gut aufgepasst hatte! Natürlich erhielt ich ganz viel Lob und Schmuseeinheiten sowie ein besonderes Leckerchen, welches  ich mir zu dieser nächtlichen Stunde und noch bevor ich es mir wieder in meinen Kissen gemütlich machte, genüsslich verdrückte.

© RH
 
 
 

Als edler Jungspund mit einem leuchtend weißen Haarkleid, bin ich meist der King auf dem Gassi-Catwalk. Besonders die Dosenöffner der anderen Kollegen bewundern mich immer wieder. Hört man ja auch gern! Doch dann wollen deren Dosenöffner mir immer sofort an die Wäsche äh, in die Wolle tatschen. Nee, das mag ich überhaupt nicht und besonders nicht, wenn sie mir dann noch über mein edles Kronenhaar tatschen. Obwohl Zweibeinmama sofort versucht es erklärend zu verhindern, ist mancher Dosenöffnen oft schneller. Äääätzend!!!
Die erschrockenen Gesichter musstet ihr mal sehen und auch, wie schnell die ihre ausgestreckten Pfötchen von mir nehmen, weil ich sofort knurre. Knurren kann ich nämlich ganz tief aus dem Bauch heraus, wie ein ausgewachsener Löwe! Lasse mich von Fremden nun mal nicht gerne anfassen! Ist schon lästig genug, wenn deren Fellnasen mir am Popo schnüffeln. Mache ich bei deren Fellnasen zwar auch aber man muss dabei immer vorsichtig sein. Neulich hat mich bei einem solchen Versuch, so eine Tussi mächtig angebrummt. Habe gleich ganz vornehm meinen Rückwärtsgang eingelegt, denn die war für mich doch eine Nummer zu groß und zum Spielen war das Weibsbild auch nicht aufgelegt.

Apropos Weiber, die können manchmal wirklich anstrengend sein. Ein paar Häuser von uns entfernt wohnt so eine Miniaturausgabe auf vier Pfoten. Ihr Herrchen nennt sie, weil so klein ist, meist nur scherzhaft  „Fußhupe“. Eigentlich mag ich sie ja und besonders, wenn sie zum Spielen aufgelegt ist. In letzter Zeit wird sie aber lästig. Ständig haut die von ihrem Zuhause ab. Das Weib findet aber auch immer eine Stelle im Zaun oder unter dem Zaun, wo sie durchkriechen kann. Die macht es fast wie die Karnickel! Nur so hoch springen, wie die Karnickel, kann sie nicht. Dreimal dürft ihr raten wohin die dann düst! -

Nun glaubt bloß nicht, dass die mit mir spielen will. Nein, die stürzt sich erst einmal auf meine Leckerchen, sucht sich das aus, was ihr am besten schmeckt und das ist meist alles, was ich mir noch so verwahrt habe. Ist sie dann satt, macht sie es sich ganz frech in meinem kuschligen Donut (s. Bild) gemütlich. Findet sie ganz toll! Und weil sie das so toll findet, kommt sie nun fast täglich und macht sich darin breit. Dabei hat sie bei sich zuhause genug eigene Kuschelkissen.

Ihr müsst euch mal vorstellen, damit sich der ihr Personal keine Sorgen macht, ruft meine Zweibeinmama auch noch bei denen an und berichtet, wo ihre „Fußhupe“  mal wieder gesättigt ihr Mittagsschläfchen hält. Unfassbar! Neulich wollte die Minischnecke sogar meine Kuschelhöhle in Beschlag nehmen, worin ich mir auch schon mal ein Leckerchen verstecke. Nee, das ging nun wirklich zu weit! Habe ich mich eben einfach davor gelegt und sie ist beleidigt abgetrottet. Lasse mir von der zwar viel gefallen aber längst nicht alles
!

© RH
 
 
 
Zum 3. Geburtstag am 28.10.2020 von meinem Frauchen:
© RH

 

 



 

 

^